Zum krönenden Abschluss des 125-Jahre-Jubiläums des Musikvereins Harmonie Adliswil durften sich die Mitglieder vom 14. bis 17. September auf eine Musikreise in’s Allgäu aufmachen. Mit grosser Vorfreude bestiegen wir MusikantenInnen am Donnerstag 14.9.17 um 15 Uhr den Reisecar . Die 4-stündige Fahrt führte uns via Sargans – Liechtenstein - dem Rheintal - Grenzübergang Götzis (Österreich) und dann in Richtung Bregenz weiter zur Raststätte Rosenberger in Hohenems. Dort legten wir einen halbstündigen Halt ein und nahmen um 17 Uhr, frisch gestärkt, die restlichen Kilometer bis nach Nesselwang unter die Räder. Bereits nach wenigen Kilometern passierten wir die Österreichisch-/Deutsche Grenze. Am Zielort angekommen, bezogen wir unsere Hotelzimmer und trafen uns anschliessend zum Nachtessen im gegenüberliegenden Restaurant Grillhouse. Gegen 22.30 Uhr zogen sich die ersten in ihre Zimmer zurück, während andere im Festzelt oder an der Hotelbar noch einen Schlummertrunk genossen. Glücklicherweise fand an diesem Wochenende die Viehscheid (Alpabzug) in Nesselwang statt, was zur Folge hatte, dass wir am Samstagabend als Zuhörer in den Genuss von bester Blasmusikkunst kamen. (Eliane Meyer)
2. Tag: Freitag 15. September, Alpscheid und „freier“ Tag
Bei herrlichem Sonnenschein machten wir Harmoniemitglieder uns auf Richtung Viehscheid in Nesselwang. Erwartungsvoll harrten wir der Dinge: wie machen’s dann die Deutschen? Ob Almabtrieb oder Alpabzug, ist da wohl ein Unterschied? Oh ja, deutsche Kühe und Rinder, blumig geschmückt wie wir uns das gewohnt sind, haben es gar eilig bei den ersten im Dorf zu sein. Da schätzen wir doch wieder „die vertraute, schweizerische Langsamkeit“. Nachdem unsere Spannung gestillt war, mischte sich eine Gruppe von uns Musikanten unter die Herbstfestbesucher, um sich dort für die bevorstehenden Konzerte die Lippen für einen guten Ansatz zu befeuchten, ein „kleiner harter Kern“ machte sich für die optimale Atmung fit und stieg zu Fuss zum Enzianstüberl auf, während unser Power-Grüppchen vorerst seine Kräfte schonte und sich von der Bahn hoch transportieren liess, sich dann aber waghalsig mit der Rodelbahn ins Tal stürzte. Sportlich ging es auch am Nachmittag beim 3D-Bogenschiessen weiter. Mit verblüffend echt wirkenden Tier-Zielscheibenwurde der Jägerinstinkt in uns allen geweckt. Spontan durften wir vor dem Hotel zu einem „Ständchen“ aufspielen dabei beobachteten wir wie da und dort eine Balkontüre geöffnet wurde. . . kann unsere Leistung wohl den individuellen Vorbereitungen vom Vormittag zugesprochen werden? Für die zufriedenen und bestgelaunten Musikanten neigte sich dieser herrliche Tag dem Ende zu, wobei der feuchtfröhliche Abend für viele nun erst recht begann! (Regula Meyer)
3. Tag: Samstag 16. September, Schifffahrt, Schlossbesuch und Konzerte
Um 09:00 Uhr ging es bereits mit dem Car Richtung Füssen los. Nach kurzer Fahrt kamen wir an der Werft in Füssen am Forggensee an. Mit vereinten Kräften wurden alle Instrumente ins Kursschiff gebracht. Auf dem zweiten Deck im grossen Innenbereich konnten wir uns nach kurzem Umbau für die Konzertserie aufstellen. Auf der zweistündigen Rundfahrt auf dem Forggensee spielten wir in drei Blöcken aus unserem bunten Repertoire für die Fahrgäste, die trotz schlechter Witterung das Schiff bestiegen. In der zweiten grossen Pause gab es dann für alle Weisswurst mit Brezen und Bier. Nach dem erfolgreichen Auftritt verliessen wir möglichst schnell mit allem Material das Schiff und verstauten alles wieder im Car und im Autoanhänger. Anschliessend fuhren wir mit dem Car in die Innenstadt von Füssen für einen Stadtbummel. In Gruppen aufgeteilt, durchstreiften wir alle interessanten Gassen und trafen da und dort wieder bekannte Gesichter. Um 14:00 Uhr ging es für einen grossen Teil der Mitglieder mit dem Car weiter zum Schloss Neuschwanstein. Die einen liefen vom Parkplatz zu Fuss zum Schloss hoch, während die anderen den Shuttlebus nahmen. Im Warteraum für die Führung sammelten sich alle wieder, um pünktlich um 16:00 Uhr die Schlossführung zu starten. Es war interessant den Erzählungen des Guides zuzuhören und die beeindruckenden Schlossräume zu bestaunen. Wir tauchten also für einige Minuten in eine längst vergangene Zeit ein. Nach der Führung marschierten alle wieder zurück zum Car, denn es wartete bereits der nächste Programmpunkt auf uns.
Zurück in Füssen stellten wir uns im Schlossgarten für das Openair-Konzert auf. Die Akustik war gut und wir konnten mit unseren Klängen die zahlreichen Besucher begeistern. Zum Schluss marschierten wir in Einerkolonne, den Sechseläutenmarsch spielend, durch das Publikum und präsentierten sogar noch spontan die Marschformation „Schnägg“. Es war ein tolles Erlebnis.
Nach genossenem Applaus packten wir zusammen und fuhren zurück zum Hotel. Kurz frisch gemacht und gestärkt ging es erneut ins Festzelt um den Abend mit der Blaskapelle „Schwindlige 15“ zu geniessen. Es war eine Bombenstimmung. (Markus Meyer)
4. Tag: Sonntag 17. September, Konzert im Stadel und Rückreise
Am Sonntagmorgen konnten wir rein theoretisch eine Stunde länger schlafen als am Vortag, da, ausser dem Frühstück, der erste Termin erst um 10.00h anstand. Am Vortag war das noch um 09.00h. Aber wie gesagt, diese zusätzliche Stunde war eben nur rein theoretisch. Alle «sieben Sachen» zusammenpacken und auschecken mussten auch noch einberechnet werden, da unsere Jubiläumsreise an diesem Tag leider schon wieder zu Ende ging. Also verliessen wir das Hotel um 10.00h mit dem Car Richtung Campingplatz am 30 Kilometer entfernten Bannwaldsee, wo wir um 11.00h zu einem rund zweistündigen Frühschoppenkonzert für die dortigen Gäste angekündigt waren. Bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen wäre dieses Konzert eigentlich draussen im Biergarten geplant gewesen. Bei kühlen 9 Grad und zeitweise leichtem Nieselregen wurde das Ganze aber schon vorzeitig nach drinnen verlegt. Das war aber nicht weiter schlimm, da dieser Zeltplatz über einen richtig schönen Bayrischen Stadl mit Bühne, Küche, Tresen und Platz für zirka 200 Gäste verfügt. In dieser hübsch dekorierten «Festhütte» konnten wir musikalisch aus den Vollen schöpfen und die interessierten Zuhörer nochmals mit unserem vielfältigen Repertoire begeistern. Nach dem Auftritt wurden wir dann vom Gastgeber mit Leberkas, süssem Mostrich, Kartoffelsalat, Bretzen und Bier verwöhnt - so richtig Bayrisch eben! Nachdem sich einige von uns noch etwas Süsses zum Dessert gegönnt hatten war es aber leider soweit - «Time to go home»! Im Car wurde es rasch ziemlich still. Nur vereinzelt hörte man noch leise Unterhaltungen. Zeit, um die letzten Tage nochmals Revue passieren zu lassen. Müde, aber glücklich trafen wir um 18.35h wieder in Adliswil ein. Es war eine tolle, gesellige und erlebnisreiche Reise, an die wir uns noch lange erinnern und deren Anekdoten wohl immer mal wieder die Runde machen werden.